Winterwanderung rund um Äskäslompolo und auf den Kuertunturi
Blick vom Kuertunturi auf Äsläslompolo und den zugefrorenen See |
Man kann lange schlafen. Vor 9:00 Uhr wird es eh nicht hell. Nach einem gemütlichen Frühstück überlegen wir, was man bei -32 Grad Celsius machen kann. Das Personal rät von Ski und sogar vom Schneeschuhgehen ab. Skilanglauf nein, das hatten wir heute bei dieser Kälte nicht vor, aber keine Schneeschuhe? Sie schütteln den Kopf - auch Carbonmaterial könnte bei dieser Kälte brechen. Sie müssen es wissen- die sind hier zu Hause. Sie empfehlen uns eine wunderschöne Winterwanderung auf den Kuertunturi, was wir dann auch nicht bereut haben.
Bei -32 Grad heißt es sich warm anziehen. Zwiebelprinzip: Unterwäsche von Icebreaker, mehrere dünnere Sweater obendrüber, Windstopper von Ortovox darüber Daunenanorak unbedingt mit Kaputze. Über die Wollunterhosen habe ich dann eine dicke Hochtourenhose von Marmot gezogen. Als Schuhwerk haben sich Winterwanderstiefel von Mammut
bewährt mit 2 Paar Socken ( normale und Wollsocken in diesem Fall
selbst gestrickt). Es sollte unbedingt jedoch noch Bewegungsfreiheit im
Schuh herrschen. Für die Hände Daunenfäustlinge (Roeckli) und ein
paar dünne Fingerhandschuhe darunter falls man mal zum Fotografieren
oder Nase putzen aus dem Daunenhandschuh heraus muss. Mund und Nase
sollten bedeckt sein, auch wenn es für Brillenträger dann nicht ganz so
lustig ist. Mütze versteht sich von selbst.
Und los geht's:
Zunächst gehen wir entlang der Straße Richtung Ortsmitte.
Die Lichtstimmungen sind einzigartig, wenn die Sonne so langsam hoch steigt. Besonders über dem zugefrorenen See.
An einer blauen Kirche sollten wir aufpassen, da würde der Weg abzweigen. Hm, unter Kirche verstehen wir etwas anderes und so mussten wir eine ganze Weile suchen und haben so unfreiwillig den gesamten, rund um den See gelegenen Ort kennen gelernt. Anders ausgedrückt: kurz vor der Kreuzung der Straßen 940 und 9401 liegt links ein unscheinbares blaues Häusschen, welches eine Kirche darstellt. Sieht man erst, wenn man ganz genau ran geht. Dort zweigt der im Winter hergerichtete Weg/präparierte Spur in das Fjäll. Ist auch mit blauen Stangen markiert. Es ist heute ein herrlicher Tag und wir sind nicht die Einzigen, denen das empfohlen worden ist😄.
Durch den Wald geht es nach oben, die Bäume werden langsam immer kleiner und verschwinden dann ganz unter dem Schnee.
Der krasse Gegensatz zwischen Licht und Schatten ist nicht so ganz einfach. Auch mussten wir Handy und Akku der Digitalkamera am Körper tragen und zum Fotografieren immer einsetzen.
Der Kuertunturi ist ein Plateau Berg. Oben war es richtig schön. Endlich Sonne, wenn auch starker Wind. Aber herrliche Sichtachsen und bizarre Naturgestalten.
Wir überschreiten ihn in dieser herrlichen Sonne Richtung Kuer Pikkulaki.
Der Weg führt abwärst und ein Schild weist zur Velhonkota. Kota ist immer eine einfache Hütte mit einem Feuer. Sie können bewirtschaftet oder unbewirtschaftet sein und befinden sich an den Kreuzungen von verschiedenen Loipen, Winterwanderwegen, Schlittenpisten. Die Velhonkota ist bewirtschaftet und heißer Blaubeersaft was Süßes und etwas aufwärmen bei Kerzenschein am offenen Feuer müssen jetzt sein.
Hier treffen sich viele Loipen und Winterwanderwege, alle bestens ausgeschildert, kein Problem. Wir laufen nach Äskäslompolo zurück. Allerdings wird es im Schatten jetzt noch kälter und wir müssen über die dicken Hochtourenhosen noch die kurzen Daunenshorts darüber ziehen.
Der kürzeste Weg von der Ortsmitte zum Hotel ist über den See. Herrlich im Hellen, wie auch im Dunkel.