Morgenhorn Berner Oberland
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Sonntag, 14. September 2014

Ilswaal und Zaalwaal/Südtirol

Das Wetter im August 2014 ist nix für hohe Bergbesteigungen, also weiter im Tal wandern.
Ausgangspunkt für diese Waalwanderung war Schlanders im Vinschgau.
Am Freizeitzentrum kann man hervorragend parken und der Weg beginnt ganz in der Nähe.
Wir gehen den Schlandraunbach bergan und an der letzen Brücke nach rechts den kleinen Pfad hinauf zur Schlandersburg.
Der Burgsteig steigt 300 Meter steil hinauf. Immer wieder kommt man an einzelnen Heiligenfiguren (Bildstöckeln) vorbei.

Die Burg ist nicht zu besichtigen, sie wird privat genutzt.
An der Burg geht es vorbei und im Weiler nach links. Am Ende des breiten Fahweges am letzten Hof führt ein kleiner Pfad (schlecht zu sehen) durch einen lichten Wald hinab in die schlucht zum Schlandersbach. Hier wird das Gebirgswasser in den Waal geleitet.

Entlang des Waales velauft der romantische Weg und gibt immer wieder Blicke zur Burg hinauf oder nach Schlanders hinab frei.


Der Weg mündet auf eine Forststraße und hier zweigen mehrere Wege ab. Auch der Waal wird hinab geleitet.
Um zum Zaalwaal zu gelangen geht man weiter gerade, bis man auf eine Fahrtsaße trifft. Diese weiter bergan und in der 2. Spitzkehre auf dem Weg Nr. 4 weitergehen (schlecht zu sehen).
Durch abschüssige Trockenhänge geht es steil aufwärts zur Ruine des St.-Georgs-Kirchleins. Diese wurde durch ein Dach in neuerer Zeit vor dem weiteren Verfall gesichert. Immer wieder hat man wunderbare Ausblicke auf den Vinschgau mit seinen Obstplantagen.




Vom Kirchlein aus ist der Zaalwaal gut ausgeschildert. Zunächst steil hinab in die kleine Klamm. Dort wird der Zaalwaal eingeleitet.
Der Zaalwaal (Zaal kommt von dem räteromanischen Wort für Rinne) führt entlang der Kortscher Leiten hinab in den Ort Kortsch. An ihm begenet man wieder den waaltypischen Elementen wie Waalschelle, Waalerhütte, Waalwehren.

Der Weg endet am Sportplatz und wir wandern über die Straße direkt in den Ort hinein. Nach dem 2. Brunnen weist ein Schild zum St. Ägidiuskirchlein. Man muss sich durch die Wein-und Obstterrassen etwas durchmogeln und aufpassen, dass man nicht Privatgrund betritt. Hat man den richtigen Weg gefunden mündet dieser auf die Verbindungsstraße Kortsch/Talatsch. Diese kurz aufwärts und an einem Spielplatz/Rastpplatz weiter zum Ägidiuskirchlein.
Weiter geht es wieder durch Obstterrassen und wir treffen auf den unteren Teil des Ilswaales wieder.  Mitten durch einen Hof geht der Weg und kurz danach treffen wir wieder auf den Wanderweg, welchen man schon zum Zaalwaal benutzt hat. Diesen verfolgen wir wieder bis zur nächsten Wegkreuzung. Dort weiter geradeaus hinunter zum Schlandraunbach, der an dieser Stelle als Wasserfall zu Tale rauscht.
Von hier sind es noch ca. 500 Meter bis zur Brücke, an welcher wir zum Burgsteig abgebogen sind.
Eine wunderschöne Wanderung durch unterschiedliche Vegetation: Trockenhänge, lichter Laubmischwald, Weiden, Obst-und Weinterrassen geht zu Ende.



Freitag, 12. September 2014

Leiten-und Berkwaal/Südtirol


Das Wetter in den hohen Bergen ist im August 2014 nicht geeignet, ganz hoch hinauf zu steigen. Bleiben für die restlichen Tage in Südtirol die Waalwege, schöne Wanderungen im Vinschgau.
Das Museum in Schluderns klärt uns auf über den Weg des Wassers aus den Bergen in das trockene, aber fruchtbare Vinschgau. Die hohen Berge der Ortleralpen und der Ötztaler Alpen halten den Regen fern, dafür ist es im Tal sehr mild, aber eben auch sehr trocken (außer im Sommer 2014).
Die Bewässerung war seit Urzeiten lenbensnotwendig und es galt, das Wasser aus den Bergen hinunter zu leiten und vorallem gerecht zu verteilen. Dazu wurden Rinnen geschaffen, Schieber und so weiter. Der Weg des Wassers musste bewacht und verteilt werden, das war die Aufgabe der Waaler. Als Alarmsystem wurden Waalschellen oder Waalglocken eingebaut, Wasserräder, welche mit einem Schlegel oder Hammer verbunden waren, der eine Glocke anschlug. So hörte man immer, ob das Wasser noch floss. Es gibt hier Jahrhunderte alte Wasserrechte, welche immer noch gelten. Alles hochinteressant.

An den Waalen entlang zu wandern ist Entspannung pur. In kürzester Zeit wandert man duch verschiedenste Landschaften: Obst-und Weinterassen, Trockenrasensteppen und üppiger Laubvegetation in den KLammen und Schluchten.

In Schluderns beginnt der Leiten-und Berkwaal, beide vom Saldurbach im Matschertal gespeist. Parken kann man in Schluderns am besten am Bahnhof, der Ort an sich ist ziemlich eng bebaut. Das Heimatmuseum liegt in Ortszentrum und von dort beginnt die Rundwanderung zuerst mit dem Aufstieg zum Leitenwaal. Man geht am Saldurbach entlang bis zum Ortsende und steigt links hinauf auf dem Weg Nr. 18 zum Gangleck. Hier kann man eine prähistorische Siedlung bewundern. Ein Abstecher lohnt sich auf jeden Fall. Durch ein Gatter geht es auf den eigentlichen Waalweg, welcher romantisch sich immer tiefer in das Matschertal eindringt.





Einige Holzskulpturen weisen auf eine reichhaltige Sagenkultur hin.
Tief in der Klamm geht es über eine Holsbrücke hinüber über den Saldurbach und man trifft auf den Berkwaal.






Der heutige Verlauf des Berkwaals ist nur noch 3 km lang, danach ist er verrohrt. Der Wanderweg führt am Vernalhof vorbei und weiter zur Churburg abwärts.
Die Churburg befindet sich heute noch im Privatbesitz und kann teilweise besichtigt werden. Ein Besuch lohnt sich.