Morgenhorn Berner Oberland

Sonntag, 1. November 2015

Herbstwanderung Sächsische Schweiz

Wehlen-Uttewlader Grund/Teufelskammer -Uttewalde-Uttewalder Grund-Hohenburkersdorfer Linden-Rathewalde-Amselfall-Schwedenlöcher-Bastei-Wehlen

25 km
Ein weiterer herrlicher Herbsttag, Sonne und angenehme Temperaturen bis 13°C in der Sonne an geschützten Stellen. Das treibt viele Menschen hinaus in die Sächsische Schweiz.
Wir parken wieder auf dem Elbparkplatz des kleinen Städtchens Wehlen. Zeitiges Kommen sichert überhaupt einen Parkplatz.
Wir laufen den Wehlener Grund hinauf, bis zum ersten Abzweig in die Teufelskammerschlucht hinein. Trotz vieler Touren in der Sächsischen Schweiz gibt es immer noch Wege, welche man äußerst selten begeht und die Teufelskammer bin ich noch nie gegangen. Kurz aber schön urig. Für abenteuerlustige Kinder geeignet. Dann aber mit Lampe. In der Klufthöhle ist es wahrlich dunkel. Man kann sie aber auch außen umgehen, wäre aber jammerschade.









Der Herbst zaubert noch mehr Romantik in die dunkle Schlucht.

Über eine offene Landschaft kommt man zur Verbindungsstraße Dorf Wehlen-Lohmen. Diese tangiert man nur sehr kurz um gleich wieder in einen Feldweg Richtung Uttewalde abzubiegen. Ein uralter Wegweiser aus Sandstein weißt uns den Weg.
Der Blick wird frei auf auf die bekannten Tafelberge.

In Uttewalde geht es wieder hinab in den Uttewalder und Schleifgrund (kurzzeitig markiert erst gelb dann grün).



Nach kurzer Zeit biegt der grün markierte Weg, ein Teil des Malerweges, nach links ab, wir gehen weiter unmarkiert nach rechts und kommen über einen breiten Forstweg auf die viel befahrene Verbindungsstraße Lohmen-Rathewalde-Hohnstein, gleichzeitig Zufahrt zur Bastei. Hier ist auch geologisch die Grenze zwischen Sandstein und der Lausitzer Granitplatte. Wir überquehren die Straße und gehen gerade unmarkiert weiter in den Wald.Nach einiger Zeit kommt man an eine größere Wegkreuzung und gehen den Feldweg nach rechts Richtung Hohburkersdorf. Die offene Landschaft bietet Ausblicke auf die Burg Stolpen ( hier war die wohl berühmteste Mätresse August des Starken lange Zeit gefangen) und soweit das Wetter besser ist bis in das Lausitzer Bergland.

Die weite Landschaft bot in früheren Jahren ein wahrscheinlich ideales Terrain für Schlachtfelder. In den Napoleonischen Kriegen waren hier mehrere Stellungen der alliierten Truppen.
Ein Denkmal erinnert an diese Zeit, die Napoleonslinden am Hohburkersdorfer Rundblick. Auch sonst ist der Blick von dieser Stelle aus beeindruckend.



 Geht man durch Rathewalde durch, taucht man wieder ein in die Welt des Sandsteins und seiner Gebilde.Immer gerade die Dorfstraße entlang der blauen Markierung folgend hinein in den Amselgrund. An dessen Ende liegt der Amselfall.
Unweit zweigen rechts die berühmten Schwedenlöcher ab, dessen Stufen sich heute unzählige Menschen hinauf (quälen)begeben. Sind sie eben zu bekannt und führen zur ebenfalls touristisch(über)erschlossenen Bastei.


Aber der goldenen Herbst bietet von der berühmtesten Aussicht eben auch wunderschöne Motive und so gehen wir eben auch mal bis vor zur Basteiaussicht. Diese habe ich glaube 35 oder gar 40 Jahre gemieden und das nächste mal gehe ich nur bei Schnee und Glatteis (!)und überlasse das Territorium gern den anderen Besuchern.



Über den Steinernen Tisch und Steinrückenweg gehen wir zurück nach Wehlen.

Samstag, 31. Oktober 2015

Herbstwanderung auf dem Osterzgebirgskamm

Zinnwald/Cinovec- Komáří vížka (Mückentürmchen)-Traugotthöhe-Kohlhaukuppe-Zinnwald
22 km

Es ist ein wundervoller Herbsttag und dennoch weht oben in Zinnwald der berühmte böhmische Wind, welcher die Wolken von Süden her gegen den Gebirgskamm treibt. Und direkt auf dem Kamm ist erst einmal, wie sehr oft hier oben, Nebel.
Die Sonne schafft es jedoch schnell und dann entfacht sich ein wahrlich goldenes Farbenspiel auch wenn das Laub hier oben schon von den Bäumen geblasen ist.
Wir wandern von Zinnwald aus in den böhmischen Teil des Dörfchens. Seitdem hier oben kein Erz mehr gefördert wird und nun auch die Transitstrecke (Gott sei Dank)über die A17 verläuft, gibt es jedoch für viele scheinbar keinen Grund mehr hier oben zu wohnen. Es verfallen immer mehr Häuser, einige werden scheinbar jedoch noch am Wochenende genutzt.
Vor der Kirche folgen wir der blauen Markierung bis hinauf zu den letzten Häusern. Dann links Richtung Wald und der Winterloipe folgend über den Cinovecký hřbet.
Der Weg mündet auf einen breiten Asphaltweg, welcher eine Fahrradroute ist Am Jagdhaus Siebegiebel, welches leider auch immer weiter verfällt, trifft man nicht nur auf schöne altw knorrige Bäume, sondern auch wieder auf mehrere Markierungen (blau und gelb). Dieser Ort gehörte früher einmal zu Vorderzinnwald. Einige Tafeln erinnern daran.
 
Aufnahme:Winter 2010
Wir folgen dem asphaltierten Weg. Die Lärchen präsentieren sich in einer wundervollen gelben Farbe.
In den letzten Jahren haben die Tschechen viel hier oben in das Rad-Wander-und Loipennetz investiert. Der hübsche Rastplatz bietet einen Ausblick auf den böhmischen Erzgebirgskamm, der sich wieder bewaldet, wie man im Herbst wunderbar sehen kann.
Wenig später erblickt man das (umgangssprachlich)Mückentürmchen mit seinem Berggasthaus. nur einkehren, das lohnt schon seit Jahren nicht mehr. Da man mit Auto oder Motorrad bis vor den Eingang fahren kann ist es völlig überlaufen mit entsprechend schlechter Qualität. Man erinnert sich an frühere Zeiten unter dem Motto: Sie werden plaziert - nachdem man ewig angestanden hat.
Wenn das böhmische Becken mal nicht im Nebel liegt, lohnt sich bis hoch zu gehen wegen der Sicht.
Wir gehen die rote Markierung weiter zwischen Vogelbeerbäumen, Lärchen, Ahorn und Buchen, welche man hier nach dem Desaster mit der Fichtenmonokultur und den schweren Umweltzerstörungen in den 1980er Jahren, angepflanzt hat. Und es beginnt sich auch direkt auf dem Kamm zu erholen, trotz des rauen Wetters welches auch hier oben sein kann.

Dennoch war die Landschaft hier immer auch lichter, unterbrochen von Wiesen und Hochmooren. Wir gehen bis zu einer markanten Wiese, hier befand sich früher direkt das Örtchen Vorderzinnwald und auch hier gibt es Tafeln wo die Geschichte zweisprachig präsentiert  wird.
Aufnahme:Winter 2010
Es ist wunderbare Sicht und wir gehen weglos weiter über die Wiesen hinüber zur deutschen Traugotthöhe. Nach der Schneeschmelze oder bei schlechter Sicht ist das nicht zu empfehlen.
Von der Traugotthöhe (ein 8000er der BIWAK-Tour die 14 Achttausender des Osterzgebirges) schweift der Blick nochmals zum Mückentürmchen und über die herbstliche Landschaft ninüber zum Geisingberg.

Über die Wiesen gehen wir teilweise weglos und/oder alten Wegspuren folgend zur Kohlhaukuppe.

Dessen gleichnamige Bergbaude wird im Volksmund nur Knoblauchkuppe genannt. Gibt es doch hier die besten Knoblauchspeisen der Gegend. Und wer absolut keinen mag sollte diese Baude meiden oder ein paar wenige Gerichte gibt es auch ohne.
Auch der letzte sächsiche König ließ es sich hier oben schon munden!
Vom Aussichtsturm hatten wir noch eine wunderschöne herbstliche Abendstimmung.


Mittwoch, 14. Oktober 2015

Binghöhle-eine kleine aber feine Tropfsteinhöhle/Fränksisches Jura

Das Wetter hat umgeschlagen, genau so wie angekündigt. Aus dem schönen, sonnigen, kalten Herbstwetter ist richtiges Schmuddelwetter geworden.
Zeit mal unter die Erde zu gehen. Tropfsteinhöhlen gibt es im Kalk genug. In der bekannten, aber doch recht überlaufenen Teufelshöhle bei Pottenstein waren wir vor Jahren schon.

Weniger bekannt ist die Binghöhle oberhalb von Streitberg. 1905 wurde sie per Zufall von dem jüdischen Fabrikanten Ignatz Bing entdeckt. der interessierte sich vorallem zuerst für prähistorische Objekte. Nur durch Zufall entdeckten sie die einzigartig schöne Tropfsteinhöhle.

Weitere Infos zur Höhle hier. Es lohnt sich, auch wenn die ersten 100 Meter des Weges zum Höhleneingang etwas steil sind.
Die Fotos sind nur mit einer kleinen Kamera ohne Blitz und Stativ entstanden. Deshalb ist die Schärfe nicht ganz so doll.







Der kleine Jugendstilpavillion befindet sich oberhalb der Höhle. Ein Aufstieg lohnt, gibt er doch einen schönen Blick in das Wisenttal bei Streitberg mit den beiden Burgen Streitburg und Neideck. Hier auf dem Bild allerdings im Nebel verborgen.

Dienstag, 13. Oktober 2015

Von Gößweinstein zur Esperhöhle/Fränkisches Jura

Früh ist es noch zu kalt zum Klettern. So noch eine kurze Wanderung zu einer urigen, wenig bekannten Versturzhöhle.
Wir parken unser Auto unterhalb des Marktplatzes von Gößweinstein, dem bekannten Wallfahrtsort mit seiner wunderschönen Basilika.
Laut Wanderführer Fränkische Schweiz gehen wir die Straße Richtung Sachsenmühle und folgen dem blauen Strich. Durch lichten Wald geht es bis auf die Verbindungsstraße Gößweinstadt-Ebermannstadt und laufen diese bis Leutzdorf. Mitten im Dorf biegt der Weg dann wieder in den Wald ab. Augen auf, es ist markiert, aber etwas spärlich.

Die Höhle liegt sehr versteckt und hat etliche kleine Nebenhöhlen, Nieschen und Grotten. Die Haupthöhle ist gesichert, geht es dort wohl 20 Meter hinunter. So ist es zumindest angeschrieben. Eine Stirnlampe tut dennoch gut für die kleinen Nebenhöhlen. Zumindest im Herbst. Im Winter übernehmen die Fledermäuse hier das Revier.








Auf dem weiteren Weg nach Burg-Gaillerreuth ist nich ein Abstecher zu einem frühzeitlichen Ringwall möglich, der keltischen Ursprungs ist.Aussichtsreich wie im Wanderführer beschrieben ist er jedoch nicht mehr.
Zurück nach Gößweinstein geht es durch das Wisental eben dahin. An der Stempermühle geht es steil durch den Eibenwald hinauf zurück nach Gößweinstein.