Ein großartiger, jedoch sehr langer und anstrengender hochalpiner Hüttenübergang
Wir brechen früh auf. Laut der Hüttenwirtin sollen noch etliche Schneefelder mit reichlich Schnee in den Scharten sein. Bei den jetzigen Temperaturen trägt er jedoch ab dem zeitigen Vormittag nicht mehr.
So verlängern sich die Übergangszeiten.
Zunächst geht es gemütlich den Wanderweg Nr.8 (A.Hardegen Weg)dahin. Er ist nach einem Steinschlag zwar offiziell gesperrt, nach Aussagen von heimishen Gehern, welche wir auf der Hütte getroffen haben ist er jedoch vollumfänglich begehbar. Und Steinschlag kann im Gebirge ja immer passieren, davor ist man nie gefeit.
Luftlinie liegt die Barmer Hütte ja nicht weit von der Hochgallhütte entfernt, nur sind da leider das mächtige Massiv des Riesennock, des Hochgall und der Patscherschneid dazwischen.
Unterhalb des Fußes des mächtigen Riesennock, welcher seinen Namen wohl zurecht hat, verläuft der noch bequeme Wanderweg. Man umrundet den Riesennock fast an seinem Ursprung und ist dann auch im Ursprungtal.
Vor uns tut sich das ganze Massiv auf und man erkennt die eigentliche Scharte nicht wirklich sogleich.
Zunächst zweigt der bequeme Wanderweg Nr 8 nach links ins Tal ab, er führt nach Kains. Der Pfad zun Lenkstein und zur gleichnamigen Scharte, führt zunächst über ein uriges Brücklein, dann weiter durch den Schrofen hinauf.
Man ist geneigt, dem Bachlauf bis zu einer deutlich sichtbaren Scharte zu folgen. Aber der Pfad führt links des Felsgrates welcher vom Talschluss hinunter kommt. Zunächst entlang des Grates, dann auf 2955 m links auf einen Fels zusteuernd.
Lenkstein, Lenksteinjöchl und Fennereck in der Mitte des Bildes |
Ab hier beginnen die Schneefelder und die Markierungen sind begraben. Auch tragen diese nicht wirklich gut, man sinkt bis teilweise zum Knie ein. Eine kraft-und zeitraubende Angelegenheit. Die Orientierung ist bei dem heutigen fantastischen Wetter kein Problem.
Laut Karte macht der ansteigende Weg einen links-rechts-links Bogen. Wir halten zumindest im oberen Abschnitt auf den nach unten führenden Grat des Lenksteins zu. Es erweist sich als richtig - nur das daraufhin noch ein weiteres Schneefeld und ein Anstieg bis zur endgültigen Scharte folgt.
Fennereck im Vordergrund, Dolomiten im Hintergrund |
Hochgall und Riesennock |
Dafür gibt es, hat man den Gratabstieg geschafft einen super Blick auf die gesamten Hohen Tauern einschließlich Großvenediger, die Schobergruppe, Glockner und Dolomiten.
Großvenediger und Rainerhorn |
Großglockner |
tief unten: Defereggertal |
Rückblick von der Rosshornscharte Fennereck links, Lenksteinjöchl rechts oben |
Ca. 300 Hm geht es jetzt durch einen Felsriegel abwärts, die schwierigsten Stellen sin mit Stahlseilen versichert. Diese müssen erst in den letzten Jahren erneuert worden sein. Auch hier waren noch nicht alle Stahlseile vom Schnee befreit.
Rosshornscharte von gegenüber, vom Almerhorn aus gesehen |
rangezoomt, durch den mittleren Felsriegel muss abgeklettert werden, teilweise mit Stahlseilen gesichert |
Hat man den Fuß des Felsriegels erreicht geht es auf einem Bergpfad direkt zur Barmer Hütte ca 2 km.
Die netten Wirtsleute Bärbel und Detlef erwarten uns schon, haben sie uns ja schon eine Weile beobachten können. Auch Odin, der Hüttenhhund begrüßt uns freudig.
Wir sind die einzigen Gäste an diesem Abend. Sie ist schon ganz schön abgelegen, die Barmer Hütte. Und dieser Übergang ist nur was für geübte Berggeher, zumindest bei diesen Bedingungen. Oben am Grat waren wir froh, ein Seil die ganze Zeit mitgeschleppt zu haben.
12 km, 1000 Hm im Aufstieg summiert, 600 Hm im Abstieg
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