Dennoch: der erste Bus der Wabderbuslinie von Bad Schandau durch das Kirnitzschtal ist erst 09:12 Uhr in Hinterhermsdorf. 19:10 Uhr fährt der vorletzte Zug der U8 ab Česká Kamenice nach Děčin. Den sollte man bekommen, wenn man noch eingermaßen vernünftig in Dresden sein will.
Zügiges Marschtempo ist angesagt. Eine sportliche Wanderung soll es ja werden, in der Gruppe allemal. In Hinterhermsdorf, am Erbgericht steigen wir aus dem Bus und gehen der gelben Markierung nach. Ein Blick zurück an den letzten Häusern, und wir blicken auf den Aussichtsturm des Weifberges.
Würden wir ihn erklimmen, hätten wir das gesamte Panorama unserer heutigen Tour vor uns. Die gelbe Markierung führt direkt hinab zur Niedermühle.
Hier geht es über den alten Mühlgraben auf offiziellem Weg über die Grenze (wir befinden uns in der Kernzone) und steil bergan über Stufen auf den breiten, blau markierten Forstweg, welcher von der ehemaligen Siedlung Hinterdaubitz (Zadni Doubice) hinauf kommt. Diese blaue Markierung werden wir bis zur Balzhütte (Na Tokáni ) nicht verlassen. Er führt mal breiter mal schmaler und klammartig, mal am Rande und mal mitten in der Kernzone entlang.
Besondere Stellen sind der Natternborn ( Hadi Pramen)
und die Jungferntanne (Panenská jedle).
Die Original Jungferntanne soll eine mächtige Tanne gewesen sein, welche ein Bildnis eines Mädchens trug die Schutz vor einem Jäger bei einem Köhler suchte. Aus dem Originalsamen dieser Tanne soll die heutige, noch sehr kleine Tanne stammen.
Nach nicht ganz 12 km erreichen wir die kleinen Blockhäuser der Ansiedlung Balzhütte (Na Tokání). Die schönste Einkehr ist immer noch im Hegerhaus mit dem kleinen Türmchen. Da sich hier mehrere Wege kreuzen, welche auch mit dem Rad zu fahren sind, ist diese gut besucht. Für ein gutes böhmisches Bier reicht die Zeit.
Die gelbe Markierung führt recht schnell in die schöne Felsenwelt von Dittersbach (Jetřichovice). Der Kammweg über die schönen Felsenburgen ist rot markiert. Die für mich schönste Aussicht hat man von der Wilhelminenwand (Vileminina stěna) Unser Tagesziel, der Studenec, mit seinen 737m immerhin der höchste hier in diesem Gebiet) sieht ziemlich harmlos aus von hier. der Rosenberg, auch ein Vulkankegel und die Zschiernsteine samt Schneeberg sind im Dunst zu erkennen. Gegenüber liegt der Pavillion auf dem Marienfelsen (Maríína skála) und unter uns das träumerische Dörfchen Dittersbach.
Dorthin steigen wir hinab, queren das Dörfchen. gegenüber der Touristinformation geht es zunächst die Straße hinauf. Der Wanderweg verläuft nach der ersten Kurve parallel zur Straße um am Campingplatz nach links zur ehemaligen Grieselmühle (Grieslův mlýn) abzubiegen. den ehemaligen in den fels gehauenen
Mühlgraben kann man heute noch erkennen).
Wir befinden uns jetzt im wunderschönen Paulinengrund (Pavlínino údolí). Der Weg kreutzt mehrmals den Kreibitzbach (Chříbská Kamenice), an einer Stelle hat wohl das letzte Hochwasser mal wieder die Brücke mitgenommen. Man findet jedoch eine Stelle ein wenig flußauf um auf die andere Seite zu gelangen.
Am Ende des romantischen Grundes erscheinen die ersten kleinen Häusschen von Kaltenbach (Studený). Und man soll es nicht glauben, ab hier sind es jetzt fast 500 steile Höhenmeter bis zum Gipfel des Vulkankegels, welcher sich Kaltenberg (Studenec)nennt. Und Vulkankegel sind in der Regel steil. Aber zunächst kann man noch den Anblick der schönen kleinen Häusschen genießen. An den kleinen Kneipchen gehen wir heroisch vorbei, obwohl sie verlockend einladend sind.
Die rote Markierung ist der nördliche Steilaufstieg, er führt an der weithin sichtbaren Pension Kamzik vorbei.
Er führt durch einen dichten Buchenwald direkt bis zum Gipfel. Der stählerne Ausssichtsturm überragt mit seinen 89 Stufen diesen nur um wenige Zentimeter, sodass die schönsten Aussichten nur noch schwer möglich sind.
Schade, aber der Studenec ist ein Naturschutzgebiet. Hier gedeihen seltene Pflanzen wie die Mondviole und vereinzelt Türkenbundlilien.
Nach der Gipfelrast gehen wir wieder 500 Meter des Anstiegsweges zurück um den Hauptwanderweg wieder zu erreichen. Über eine Wiese errreichen wir eine Wegkreuzung, hier führt uns rechts die blaue Markierung hinab in den Weiler Hasel (Liska), dessen hübsche kleine Umgebindehäuser sicher nur noch am Wochenende genutzt werden.
Nur kurz müssen wir die vielbefahrene Staatsstraße von Česká Kamenice nach Rumburk entlang.
Nach dem Ortsausgang, in einer markanten Linkskurve geht ein asphaltierter Feldweg gerade. Nach wenigen Metern biegt die blaue Markierung über eine Wiese nach links ab. Wir erreichen die Waldgrenze und es geht noch einmal bergan. Auch hier schiebt sich nochmals ein kleineer ehemaliger Vulkanschlot duch den Sandstein. Vom Gipfel des Jehla geht es nun aber direkt nach Česká Kamenice. Wir fahren mit der U8 direkt nach Děčin, von dort mit der U23 nach Bad Schandau und dann mit der S1 bis nach Dresden.
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