Herbst in den Schrammsteinen

Herbst in den Schrammsteinen

Donnerstag, 30. Juni 2016

Karlsbaderhütte-Ödkarscharte-Simonskopf-Kerschbaumertörl

Hochalpine Wanderung, Kletterstellen I+, teilweise mit Drahtseilen versichert (Klettersteig). Markiert mit roten und blauen Punkten, nach der Ödkarscharte im Aufstieg zum Simonskopf teilweise nicht sichtbar.
Da die Gewitterneigung immer weiter zunimmt, heute keine längere Klettertour, sondern ein bunter hochalpiner Mix.
Von der Karlsbaderhütte gehen wir auf markiertem Steig steil hinauf zur Ödkarscharte. Es sind noch reichlich Restschneefelder vorhanden, auch wenn es in anderen Jahren schon mehr Schnee war.
An der Scharte zweigt sich der Pfad, nach links zum Klettersteig Seekofel, nach rechts (schwieriger Bergpfad) Richtung Simonskopf. Am Beginn ist die Wegspur noch gut zu erkennen, nach einigen 100 Metern hat der Winter hier deutliche Spuren hinterlassen, es sind wohl noch nicht viele Menschen seit der Schneeschmelze hier gewesen.
Wir queren steile Schuttrinnen und halten uns Richtung deutlich sichtbaren Grat. Am Fels wieder angekommen erweist sich das als richtig. Der "Weg" ist schuttig, dynamisch. Der feste Fels, der auch gut zu klettern wäre, ist als Klettersteig versichert. Auf dem Vorgipfel hört er auf, durch und über bröseligen Fels geht es zum Gipfel, Kletterstellen I.
Bis zur Scharte zwischen dem Simonskopf und den Teplitzer Spitzen geht es auf dem Anstiegsweg retoure. Unterhalb der teplitzer Spitzen steigen wir über Schutt weiter hinab Richtung Törlkopf und Kerschbaumer Törl. Vom Kerschbaumertörl auf markiertem Steig zur Hütte.
Schon auf dem Gipfel waren wir in den Wolken, auf dem Weg vom Törl zur Hütte gewittert es unter uns in Lienz schon recht heftig.
Blick von der Ödkarscharte zurück zur Hütte, Laserzwand und den Sandspitzen

Seekofel im Hintergrund



...queren Richtung Grat


...nach der versicherten Stelle geht es in etwas brüchigem Fels zum Gipfel

auch interessante Tiefblicke: hier Teplitzer Spitzen

Rückblick Abstieg

Durchblicke zur Hütte

...in Lienz ist schon ein Gewitter zu Gange

Mittwoch, 29. Juni 2016

Klettertour Bügeleisenkante/Lienzer Dolomiten

Die wohl bekannteste Kletterroute hier. Wir haben sie 2010 schon mal gemacht. Inzwischen ist sie saniert und viele Theniushaken sind verschwunden. An einigen Stellen dienen sie jedoch noch der Orientierung. Alle Stände sind gebohrt, Zwischensicherung Bühler,13 Seillängen, Schwierigkeit Schlüsselstelle IV im unteren Bereich (inzwischen im Vergleich zu 2010 etwas speckig), sonst III+, nach oben leichter werdend.
Routenverlauf leicht zu finden, meist auf dem Grat, 2 Querungen. Die untere Querung entlang der noch dort sichtbaren Theniushaken, die obere Querung ist mit einem großen Pfeil markiert. Nach dem "Frühstücksplatzl" nur noch Bühler. Wem diese Seillänge in Schwierigkeit II+ zu lang ist muss selbst einen Stand machen.
Ausgangspunkt: Karlsbader Hütte, über Rudi Eller Weg direkt zum Einstieg (Tafel).
Kletterführer: Klettern in den Lienzer Dolomiten von Armin und Harald Zlöbl/BOOK-GRAFIK ZLOEBL BUCHDESIGN&-VERLAG, auch in der Karlsbaderhütte käuflich zu erwerben
Abstieg: vom Ausstieg weiter in den Laserzsattel und von dort wie bei Egerländerkante auf markiertem Steig zur Hütte
Skizze (!) Routenverlauf




Dienstag, 28. Juni 2016

Klettertour Egerländerkante, Kleine Laserzwand


Wunderschöne Klettertour in schönem griffigen Fels. 20 Seillängen, Standplätze meist gebohrt, sehr gut saniert, Theniushaken komplett entfernt. Die im Kletterführer angegeben weißen Punkte sind jedoch nicht mehr vollständig zu erkennen. Der Routenverlauf erschließt sich logisch anhand der Felsstruktur und der Bülerhaken.
Schwierigkeit Schlüsselstelle III+, meist II nach oben leichter werdend. Es heißt zwar Egerländerkante, ist aber überwiegend schöne Wandkletterei.
Ausgangspunkt: Karlsbaderhütte, über Rudi Eller Weg direkt zum Einstieg.
Kletterführer: Klettern in den Lienter Dolomiten von Armin und Harald Zlöbl/BOOK-GRAFIK ZLOEBL BUCHDESIGN&-VERLAG, auch in der Karlsbaderhütte käuflich zu erwerben
Abstieg: vom Ausstieg weiter in den Laserzsattel und auf markiertem Bergsteig zurück zur Hütte
morgendlicher Venedigerblick von der Karlsbaderhütte

Rudi Eller Weg und kleine Laserzwand mit Egerländerkante

der Einstieg ist nun wirklich nicht zu...

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schöner, griffiger Fels

...nach oben leichter werdend

Tiefblicke und Blick in die benachbarte Bügeleisenkante

die Hohen Tauern immer im Blick

Ausstieg zu Laserzsattel


Blick vom Laserzsattel zum Seekofel, Teplitzer Spitzen und Simonskopf

Roter Turm am Laserzsattel mit vielen Kletterrouten



Montag, 27. Juni 2016

Karlsbader Hütte-Kerschbaumer Alm über Zochenpass

Ausgangspunkt für Wanderungen, Klettertouren und Klettersteige ist in den Lienzer Dolomiten die Karlsbader Hütte. In einer angenehmen Höhe von 2261 m liegt sie am Laserzsee, eingebettet in das Dolomitenpanorama aus Laserzwand, Große Sandspitze Seekofel, Teplitzer Spitze und dern beiden Gamswiesenspitzen. Die Lienzer Dolomiten erheben sich südlich von Lienz über das Drautal.
Bis zur Lienzer Dolomitenhütte (1616m) kann man mit dem Auto fahren und es auf dem großen Parkplatz auch getrost länger stehen lassen. So spart man sich schon mal fast 1000 Hm.
Biegt man nach der Dolomitenhütte in den Forstweg ein, so liegt das ganze Panorama im Blickfeld.

Als Aufstiegsvarianten gibt es 3 Möglichkeiten: über den Rudi Eller Weg (schwer, schwarzer Bergweg)), den Normalweg mit den "Abkürzungen der Serpentinen ( mittelschwer, roter Bergweg) und der Zufahrtsforststraße zur Hütte (leicht, wir auch von Radfahrern benutzt). Alle sind landschaftlich reizvoll.
Edith und Rupert Tembler kümmern sich mit ihrem Team kompetent um jeden Gast.

Ausgesprochene Wanderungen gibt es in diesem Gebiet nicht zu viele, hier liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten eher auf Klettern und Klettersteigen.
Es hat jedoch über Nacht geregnet und tut es noch immer. Also wandern wir heute über das Kerschbaumer Törl hinüber zum Zochenpass.




Eigentlich wollten wir weiter zur Weittalspitze, welche vom Zochenpass über einem Klettersteig zu erreichen ist. Der Gipfel ist jedoch in den Wolken, der Wind weht kalt und scharf und es nieselt immer noch. Kein unbedingtes Gipfelwetter. Der Weg hinab zur Kerschbaumer Alm führt durch Weideland und unzählige Alpenrosen beginnen gerade zu blühen. Auch nicht so schlecht.





Auf der Kerschbaumer Alm wird gut gekocht, immer noch. 2010 waren wir das letzte Mal hier.
Nach gutem Essen fällt es um so schwerer, den Rückweg anzutreten. Unterhalb der Gamswiesenspitzen geht es zum Kerschbaumer Törl und zur Karlsbader Hütte zurück.

Keine all zu anstrengende Unternehmung: ca 300 Hm


Samstag, 11. Juni 2016

Von Hinterhermsdorf nach Česká Kamenice

Die verbesserten grenzüberschreitenden Nahverkehrsmöglichkeiten machen eine solche Streckenwanderung in der hinteren Sächsisch-Böhmischen Schweiz bis ins Kreibitzer Gebirge möglich. Mit dem Elbe-Labe Ticket kann man so problemlos von Dresden aus fahren und Bahn und Bus in Sachsen und Böhmen nutzen.
Dennoch: der erste Bus der Wabderbuslinie von Bad Schandau durch das Kirnitzschtal ist erst 09:12 Uhr in Hinterhermsdorf. 19:10 Uhr fährt der vorletzte Zug der U8 ab Česká Kamenice nach Děčin. Den sollte man bekommen, wenn man noch eingermaßen vernünftig in Dresden sein will.

Zügiges Marschtempo ist angesagt. Eine sportliche Wanderung soll es ja werden, in der Gruppe allemal. In Hinterhermsdorf, am Erbgericht steigen wir aus dem Bus und gehen der gelben Markierung nach. Ein Blick zurück an den letzten Häusern, und wir blicken auf den Aussichtsturm des Weifberges.

Würden wir ihn erklimmen, hätten wir das gesamte Panorama unserer heutigen Tour vor uns. Die gelbe Markierung führt direkt hinab zur Niedermühle.






Hier geht es über den alten Mühlgraben auf offiziellem Weg über die Grenze (wir befinden uns in der Kernzone) und steil bergan über Stufen auf den breiten, blau markierten Forstweg, welcher von der ehemaligen Siedlung Hinterdaubitz (Zadni Doubice) hinauf kommt. Diese blaue Markierung werden wir bis zur Balzhütte (Na Tokáni ) nicht verlassen. Er führt mal breiter mal schmaler und klammartig, mal am Rande und mal mitten in der Kernzone entlang.

Besondere Stellen sind der Natternborn ( Hadi Pramen)

und die Jungferntanne (Panenská jedle).

Die Original Jungferntanne soll eine mächtige Tanne gewesen sein, welche ein Bildnis eines Mädchens trug die Schutz vor einem Jäger bei einem Köhler suchte. Aus dem Originalsamen dieser Tanne soll die heutige, noch sehr kleine Tanne stammen.
Nach nicht ganz 12 km erreichen wir die kleinen Blockhäuser der Ansiedlung Balzhütte (Na Tokání). Die schönste Einkehr ist immer noch im Hegerhaus mit dem kleinen Türmchen. Da sich hier mehrere Wege kreuzen, welche auch mit dem Rad zu fahren sind, ist diese gut besucht. Für ein gutes böhmisches Bier reicht die Zeit.
Die gelbe Markierung führt recht schnell in die schöne Felsenwelt von Dittersbach (Jetřichovice). Der Kammweg über die schönen Felsenburgen ist rot markiert. Die für mich schönste Aussicht hat man von der Wilhelminenwand (Vileminina stěna) Unser Tagesziel, der Studenec, mit seinen 737m immerhin der höchste hier in diesem Gebiet) sieht ziemlich harmlos aus von hier. der Rosenberg, auch ein Vulkankegel und die Zschiernsteine samt Schneeberg sind im Dunst zu erkennen. Gegenüber liegt der Pavillion auf dem Marienfelsen (Maríína skála) und unter uns das träumerische Dörfchen Dittersbach.



Dorthin steigen wir hinab, queren das Dörfchen. gegenüber der Touristinformation geht es zunächst die Straße hinauf. Der Wanderweg verläuft nach der ersten Kurve parallel zur Straße um am Campingplatz nach links zur ehemaligen Grieselmühle (Grieslův mlýn) abzubiegen. den ehemaligen in den fels gehauenen 
Mühlgraben kann man heute noch erkennen). 



Wir befinden uns jetzt im wunderschönen Paulinengrund (Pavlínino údolí). Der Weg kreutzt mehrmals den Kreibitzbach (Chříbská Kamenice), an einer Stelle hat wohl das letzte Hochwasser mal wieder die Brücke mitgenommen. Man findet jedoch eine Stelle ein wenig flußauf um auf die andere Seite zu gelangen.
Am Ende des romantischen Grundes erscheinen die ersten kleinen Häusschen von Kaltenbach (Studený). Und man soll es nicht glauben, ab hier sind es jetzt fast 500 steile Höhenmeter bis zum Gipfel des Vulkankegels, welcher sich Kaltenberg (Studenec)nennt. Und Vulkankegel sind in der Regel steil. Aber zunächst kann man noch den Anblick der schönen kleinen Häusschen genießen. An den kleinen Kneipchen gehen wir heroisch vorbei, obwohl sie verlockend einladend sind.
Die rote Markierung ist der nördliche Steilaufstieg, er führt an der weithin sichtbaren Pension Kamzik vorbei.
Er führt durch einen dichten Buchenwald direkt bis zum Gipfel. Der stählerne Ausssichtsturm überragt mit seinen 89 Stufen diesen nur um wenige Zentimeter, sodass die schönsten Aussichten nur noch schwer möglich sind.


Schade, aber der Studenec ist ein Naturschutzgebiet. Hier gedeihen seltene Pflanzen wie die Mondviole und vereinzelt Türkenbundlilien. 
Nach der Gipfelrast gehen wir wieder 500 Meter des Anstiegsweges zurück um den Hauptwanderweg wieder zu erreichen. Über eine Wiese errreichen wir eine Wegkreuzung, hier führt uns rechts die blaue Markierung hinab in den Weiler Hasel (Liska), dessen hübsche kleine Umgebindehäuser sicher nur noch am Wochenende genutzt werden.
Nur kurz müssen wir die vielbefahrene Staatsstraße von Česká Kamenice nach Rumburk entlang.
Nach dem Ortsausgang, in einer markanten Linkskurve geht ein asphaltierter Feldweg gerade. Nach wenigen Metern biegt die blaue Markierung über eine Wiese nach links ab. Wir erreichen die Waldgrenze und es geht noch einmal bergan. Auch hier schiebt sich nochmals ein kleineer ehemaliger Vulkanschlot duch den Sandstein. Vom Gipfel des Jehla geht es nun aber direkt nach  Česká Kamenice. Wir fahren mit der U8 direkt nach Děčin, von dort mit der U23 nach Bad Schandau und dann mit der S1 bis nach Dresden.