Morgenhorn Berner Oberland

Samstag, 21. Juni 2025

Wanderungen im Osterzgebirge

Die Mühlen im Gimmlitztal

23,5 km 

Es gab viele Mühlen entlang des Gimmlitztals im Osterzgebirge. Walkmühlen, Getreidemühlen, Sägewerke und auch die Silberwäschen/Pochwerke zähle ich mit dazu. Alle brauchten sie eins: Wasser. Schaut man sich das kleine Rinnsal der Gimmlitz heute an würde keine Einzige mehr funktionieren. Es gibt einen liebevoll eingerichteten Lehrpfad und auch die Standorte der "verschwundenen" Mühlen sind mit verzeichnet. Die Gimmlitz entspringt bei Neuhermsdorf auf dem Kamm des Osterzgebirges und fließt in die Talsperre Lichtenberg im Landkreis Mittelsachsen. Das Erzgebirge war noch bis vor kurzem eine Wasserscheide. Heute ist es insgesamt verdammt trocken.
Wir starten unsere heutige kleine Wanderung in Frauenstein. Einem kleinen Erzgebirgsstädtchen an dessen Fuße in Kleinbobritzsch der berühmte Orgelbaumeister Gottfried Silbermann geboren wurde.
Kurz unterhalb der Jugendherberge befindet sich ein kleiner Parkplatz. Eine geteerte Straße führt uns auf blauer Markierung nach unten. Sie ist Teil der Blockline, einer 15 teiligen MTB und Gravelstrecke im Osterzgebirge. Diese ist ganz witzig ausgeschildert:
Unten im Tal angekommen trifft man auf den ehemaligen Standort der Walkmühle, leider ohne Foto. Wir gehen das Tal entgegen der Fließrichtung. Ein schattiger, breiter Weg führt durch das Tal.
Wir kommen am ehemaligen Standort der Rathsmühle vorbei. Auch sie ist nicht mehr vorhanden.


Die Gimmlitz ist nur noch ein Rinnsal und würde keine einzige Mühle mehr antreiben. Die offenen, weiten Wiesen, welch so typisch für diese Gegend sind, haben sich in den letzten Jahrzehnten von der Überweidung jedoch erholt.
Nach wenigen Metern kommen wir zur alten Silberwäsche im Gimmlitztal. Der Kulturverein Frauenstein hat hier über mehrere Jahre die alten Grundmauern wieder ausgegraben, saniert und umfangreich dokumentiert.




Kurz danach überquert man die B 171 und der Weg wird kurzzeitig schmal, bis man die Kummermühle erreicht.

Nach der Nutzung als Mühle wurde diese als Betriebsferienheim genutzt. Heute ist es eine Pension.

Weiter geht es entlang der gelben Markierung. Nach wenigen Metern kommt man nicht an eine Mühle sondern an eine Fichte mit einem sonderbaren Wuchs. 3 Stämme ragen aus einem Stock in den Himmel empor. Sie sieht aus wie ein Leuchter und hat auch diesen Namen. Bislang ist sie noch gut erhalten und noch nicht dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Auch sonst sehen die Fichten hier noch ganz gut aus, wie gesund sie wirklich sind kann ich nicht beurteilen. 

Wir verlassen hier erst einmal das Gimmlitztal und wenden uns über die Wiesen bergan dem Kammweg zu. Er führt, wie der Name schon sagt auf den Kamm Richtung Nassau und ist auch Teil des Kammweges durch das gesamte Erzgebirge.


Über eine schöne Wiese geht es zum gegenüberliegenden Waldrand,
und dann empor bis zur Kalkstraße. Diese nicht öffentliche Straße führt von Nassau zum Kalkwerk in der Nähe der Gimmlitzquelle. Am Wegesrand entdecken wir einen alten Richtungsstein. Wir waren schon unendliche Male hier, im Winter, im Sommer. Ich habe einen Teil meiner Jugend hier verbracht, aber gesehen habe ich ihn erst heute.


Er steht am Beginn des Loipenzentrums, direkt an der Kreuzung Kalkstraße, Waldhornweg. Um nicht die tröge Kalkstraße zu gehen, laufen wir diesen schöneren Weg nach oben zum Kannelberg, der 800  Höhenmetermarke hier oben😄.

Hier beginnt der E-Flügel wieder hinab zum Gimmlitztal. Die Runde von hier bis zur Quelle und das gesamte Gimmlitztal hinunter wird zur 30 km Tour.
Den schnurgeraden E-Flügel läuft man bis zur Kreuzung A-Weg, dann rechts durch einen Hohlweg hinab und man steht an der ersten Mühle, von der Quelle aus gesehen , im Gimmlitztal. Die Schmutzelermühle diente schon nach ihrer Mühlenlaufbahn vielen Zwecken. Wanderheim, Vertriebenenheim, Heim für die Arbeiter des nahen Kalkwerks. In unseren Augen verfällt sie zusehens.

Die Wiesen des Gimmlitztales stehen unter Naturschutz. Im Frühjahr blühen hier unzählige Himmelschlüsselchen.
Als nächstes erreichen wir die Weicheltmühle. Sie ist eine alte Mahlmühle mit noch erhaltener Technik. Wir sind hier in früheren Jahren gerne eingekehrt. Im Winter, wie im Sommer. Unter dem alten Wirt konnte man die Mühlentechnik noch besichtigen. Nach dem verheerenden Hochwasser 2002 wurde alles wieder hergerichtet. Leider gibt es hier seit einigen Jahren keine Gastronomie mehr. Schade. Aber es gibt ja auch keine richtigen Winter mehr. Man konnte hier sehr schön Skilanglauf betreiben.


Oberhalb der Weicheltmühle verläuft der Talweg als Rudol-Weichelt Gedächtnisweg teilweise im Hang, um den privaten Grund der folgenden Mühlen zu umgehen, teilweise im Tal über die prächtigen Wiesen.
Die Müllermühle erlangte mal traurige Berühmtheit.

Die Illingmühle ist eine alte Sägemühle und hat auch wesentlich bessere Jahre gesehen. Auch hier gab es  mal noch einen Versuch de Gastronomie. Nix mehr.

Die Finsterbuschmühle war ursprünglich auch eine Silberwäsche, später wohl eine Ölmühle. 
Danach erreichen wir wieder die Kummermühle, überqueren die B171 und gehen zurück zum Parkplatz.

Route

 

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