Morgenhorn Berner Oberland

Sonntag, 4. Mai 2025

Einsame Täler und Höhen

Erzgebirgswanderung-Olbernhau/Hirschberg-Seiffen-Olbernhau/Hirschberg

21,5 km durch das Schweinitztal entlang einer alten Bahnstrecke direkt an der deutsch-tschechischen Grenze bis Deutschneudorf, dann hinauf nach Seiffen und den Kammweg retoure

Ausgangspunkt unserer heutigen, einsamen Wanderung ist Olbernhau - Hirschberg. Zu erreichen von Sayda kommend, das Flöhatal über den Mortelgrund Richtung Olbernhau S212 fahren. Den Abzweig nach Seiffen links liegen lassen und über die S211 weiter Richtung Olbernhau fahren. Kurz vor der Kreuzung der S 214 und der S211 liegt links ein auf allen elektronischen Karten ein kleiner, nicht mit Schild gekennzeichneter Parkplatz. Von dort gehen unmittelbar 2 Wege ab.
 
Zum einen der Tiefe Flussweg, welchen wir gehen und der breite, asphaltierte Lomlerweg, welcher direkt nach Seiffen hoch führt. Der Tiefe Flussweg ist wenig begangen und recht grün, gleich den ersten, noch grüneren Weg welcher rechts steil hinaufführt gehen wir weiter. Der bewachsene Anstieg ist nur kurz und führt zum Waldrand hinauf. Hier trifft er unmittelbar auf den blau markierten Kammweg, welchen wir Richtung der Häuser  von Hirschberg gehen.
Wir sind im Weiler Hirschberg angekommen. Durch Buchenwälder, immer rechts haltend führt dieser Weg fast eben dahin. Im Sommer angenehm schattig und kühl. Die gelbe Markierung ist hier leider nicht mehr immer gut zu sehen. 

Kurze Ausblicke gibt es immer mal auf die gegenübeliegende Talseite hinüber in's Böhmische, hier nach Brandov, eine Landzunge welche weit auf die deutsche Seite hinein ragt.
Nach einem kurzen Abstieg auf ziemlich zugewachsenem Waldweg kommen wir an der Straßenkreuzung zum Seiffener Grund.
Nun führt die gelbe Markierung auf einer ehemaligen Bahntrasse im Schweinitztal über Oberlochmühle nach Deutschkatharinenberg entlang, welche 1970 stillgelegt wurde.


Deutschkatharinenberg wurde von böhmischen Protestanten im 17. Jahrhundert gegründet, welche im katholischen Böhmen wegen ihrem Glauben mit der Obrigkeit in Konflikt kamen. 
Deutschkatharinenberg ist ein Ortsteil von Deutschneudorf. Eine Brücke überquert die Schweinitz und man kann direkt zum böhmischen Pendant steil hinauf laufen.
Machen wir aber nicht. Der kleine Ort bietet neben einigen typischen Erzgebirgshäusern noch ein Besucherbergwerk, den Fortuna Stollen.

 

Wir bleiben dem Bahndamm und dem Schweinitztalweg mit seiner gelben Markierung noch ein wenig treu. Die Buchen sind lichten Birken gewichen. Im Frühling mit dem ersten zarten Grün sehr nett zu laufen.



Nach ca.1 km, an einem verfallenen Haus wendet sich der Weg links über die typischen Steinrückenwiesen hinauf, eine Etage höher. Die Richtung Deutschneudorf bleibt aber bestehen. Der Blick über's Tal wird weiter. Die beiden Katharinenbergs hoch oben das Böhmische und unten das Deutsche sind gut zu erkennen.




Vor den ersten Häusern von Deutschneudorf weist der eine Teil der grünen Strichmarkierung nach links, den wählen wir. Der andere führt zur Kirche in die Ortsmitte. Wollen wir aber nicht, muss man dann so viel asphaltierte Straße Richtung Seiffen laufen. Außerdem: ein Anton Günther Stein muss sein. Anton Günther ist DER Mundartdichter des Erzgebirges und es gibt 'zig solche Gedenksteine im gesamten Gebirge. Wer sich da weiterbilden möchte, sogar bei Amazon Music kann man sich eine Hörprobe holen.

Aber der entstandene Rastplatz ist schön, ist man hier auch auf einem Teil des Glockenwegs und eine Stundenglocke hat's auch, neben guter Aussicht.






Über die offene Landschaft wandern wir weiter wieder zurück Richtung Deutschkatharinenberg auf grüner Markierung nur eine Etage höher. Das erste Grün ist draußen und die weißen Blüten diverser Gehölze. Sogar als Mix:


 Dann tauchen wir wieder ein in das satte Grün der Buchenwäder, bis wir in Oberseiffenbach wieder aud die typisch offene Landschaft mit einzelnen Gehöften und Wiesen in sattem Grün treffen. Ganz hinten am Horizont grüßt der Schwartenberg.


 Wir wollen nicht Straßen laufen. So wählen wir nicht den direkten Weg nach Seiffen, sondern verlassen in dem Weiler Oberseiffenbach die grüne Markierung und gehen den Rundweg (roter Punkt) um Seiffen. Rundweg ist im weitesten Sinne gefasst, aber er kommt dann auch wieder in Seiffen heraus. Wer in die Ortsmitte will, muss diesen dann auf den vielen Ortsmitte Varianten verlassen.




In Seiffen selbst ist neben dem bekannten Kirchlein, den unzähligen Läden der erzgebirgischen Volkskunst auch das Spielzeugmuseum sehenwert. Das ist aber einen extra Ausflug wert.

Der Rundweg trifft auf den blau markierten Kammweg Erzgebirge-Vogtland und ist auf kurzer Strecke ein Teil von ihm. Es geht hinunter bis zu den letzten Häusern von Seiffen um dann gegenüber steil 100 Höhnemeter zur Wettinhöhe wieder anzusteigen. Ein Rastplatz steht genau an der richtigen Stelle. Dann geht der Kammweg für uns nur noch weiter bergab Richtung Hischberg. Ein breiter Schotterweg, nein das wollen wir nicht. Am nächsten Rastplatz führt der einsame, idyllische Tiefe Flussweg wieder direkt zum Auto.