Herbst in den Schrammsteinen

Herbst in den Schrammsteinen

Mittwoch, 18. Juli 2018

Klettersteig SOSAT- Brenta

Lange Aussichtstour mit Klettersteig in der mittleren Höhenetage der Brentaberge.

Ausgangspunkt: Campo Carlo Magno nördlich von Madonna di Campiglio, hier Parkplatz an den                                  Seilbahnen

Wir fahren mit der ersten Bahn hinauf zur Bergstation der Crostè Seilbahn. Es ist ein klarer Morgen und vom Passo del Crostè hat man heute das volle Panorama auf die eisbedeckten Berge der Adamello/Presanella Gruppe und der südlichen Berge des Ortlermassives dem Monte Cevedale und der Zufallsspitze.

Besonders den Ausblick in die Adamellogruppe werden wir heute aus verschiedenen Perspektiven den ganzen Tag haben.

Zunächst geht es über die blankgeschliffenen Felsen des Passo del Crostè hinunter zum Rifugio Tuckett auf dem Weg 316. Wir umrunden die Cima dei Crostè und das Massiv des Castello di Vallesinella westlich an seinen Wandfüßen.




Der Einstieg des Klettersteiges SOSAT befindet sich in der gegenüberliegenden Nordseite des Felsmassives. Wir kehren in der Hütte nicht ein, lassen diese rechts liegen und gehen taleinwärts aus das Massiv des Castelletto Superiore zu. Der Weg gabelt sich in drei Teile. Rechts hinab führt er auf die Felswand zu. Hier beefindet sich der Einstieg des SOSAT mit einer kleinen Leiter, welche auf das Felsband führt.






Terrassenartig geht es in Gehgelände weiter um den Wandfuß der Punta Massari. Das Gelände öffnet sich und das Felsblockwerk, welches man überwinden muss, sieht aus als hätten hier Riesen mit Steinen geworfen. Immer wieder gibt es Ausblicke auf die Adamellogruppe.








Der Höhepunkt des SOSAT und der eigentliche Klettersteig ist eine Schlucht in den unteren Ausläufern des Punte de Campiglio.




Über eine lose Folge von Felsbändern, Krampen und kurzen Leiterpassagen geht es hinab in das Dunkel der Schlucht.



Der Schluchtwinkel wird gekreuzt und dann geht es wieder hinauf über neue Krampen auf ein schmales Band. Die alte lange Leiter hängt nur noch eindrucksvoll herum, ist aber nicht mehr zu benutzen!



Das Band entpuppt sich dann doch als ausreichend breit und noch gesichert geht es wieder dem Licht entgegen.
Ein kurzes (Kriech)Stück beendet das Klettererlebnis und ein neues Panorama tut sich auf.
Die Cima Tosa mit ihrer beeindruckenden Nordrinne konnte man schon vor der Schlucht bewundern.
Klein und tief unter uns liegt das Rifugio Maria e Alberto ai Brentei. Vor uns liegt das Panorama der Cima Brenta, Cmia dei Armi und der Torre di Brenta.




Ganz klein auf einem Plateau ist das Rifugio Alimonta zu erkennen. Auf einem Felsband des Punte di Campiglio , welches breit und mit Gras bewachsen geht es hinein in den großartigen Kessel auf das Rif. Alimonta zu. Nach einem abschließenden Kamin, welcher nochmals gesichert ist, kommen wir zu einer Weggabelung. Einer führt weiter hinauf zum Ref. Alimonto, wir nehmen die Spur Bergab und gelangen zum Rif. Brentei.
Bei Espresso und Kuchen genießen wir die Aussicht.

Nur all zu lang verweilen sollte man nicht, wer nicht übernachten möchte. Der Weg zum Ref. Vallesinella , Sentiero Boganini (318) über das Rif. Casinei ist nicht kurz.
Rückblicke im Abstieg



auch auf dem Wanderweg noch mal eine MInifelsgalerie

Vom Rif. Vallesinella bringt der Zubringerbus uns zurück in das Zentrum von Madonna di Campiglio. Von dort ist es nicht weit entlang der Straße zum Campo Carlo Magno.

Samstag, 14. Juli 2018

Klettersteig Sentiero Alfredo Benini - Brenta

Teil des legendären Bocchetteweges durch die Brenta mit einzigartigen Blicken in die großartige Bergwelt der Brenta.

Wir fahren von Campo Carlo Magno (nördlich von Madonna di Campiglio) mit der Seilbahn zum Passo del Grostè hinauf.
Über karstigen, abgeschliffenen Fels geht es leicht ansteigen auf dem Weg 305 von der Bergstation und dem nahegelegenen Rif. Stoppani  über den breiten Crostepass in südlicher Richtung zum Massiv der Cima del Crostè.
Rückblick vom Anseilplatz zum Passo del Crostè

Cima del Croste
 An deren Fuß ist der Beginn des Klettersteiges deutlich markiert. Hier kann man sich den Klettergurt anlegen in noch ebenen Gelände.
Klettersteigbeginn-Anseilplatz

Über mehrere Felsstufen geht es hinauf in zunächst noch einfachen Gelände. Man hat die Cima del Croste fast am Sockel umrundet, bevor der eigentliche Klettersteig beginnt.
über Felsstufen hinauf zur ostseitigen Schulter

Über mehrere, unterschiedlich breite schuttige Bänder umrunden wir die Cima del Croste, haben einen überraschenden Durchblick gen Westen an der Boccetta dei Camosci, umkurven weiter auf den Schuttbändern den Campanile dei Camosci. Immer leicht ansteigende Felsbänder führen weiter zum höchten Punkt unterhalb der Cima Falkner ( Quota 2900 ).

Rückblick vom ersten Band auf den Passo del Crostè

auf dem ersten Band

zum Steinmännlein oberhalb des Schnees entlang im rechten Bildausschnitt


Durchblick an der Boccheta dei Camosci

hier näher dran an der Boccheta

Rückblick



Das Wetter ist im Sommer 2018 in den Alpen nicht so stabil, wie im zu trockenen Deutschland. Beeindruckende Wolkenformationen geben immer wieder interessante Blicke mehr oder weniger frei.
Unterhalb der Cima Falkner kommt nun wirklich eine richtige Klettersteigpassage mit einigen B- Stellen.
 
höchster Punkt unterhalb der Cima Falkner 2900m, es geht links hinunter, siehe Ausschnitt und Vergrößerung


Cima Falkner

die einzig wirkliche Kletterstelle, aber eindrucksvoll, das Schuttband in der Felsnische ist deutlich zu erkennen


Auf einem Felssporn geht es hinab, mehrere Etagen nach unten auf ein Schuttband in einer Felsnische. Hier heißt es wirklich gut aufpassen, es liegt am Ende der gesicherten Felspassage und ist etwas abdrängend nach unten, bevor man wieder das Stahlseil des Klettersteiges auf dem Band des Campanile di Vallesinella erreicht.
letztes Band zur Bocca Alta di Vallesinella
Auf dem Band traversieren wir leicht ansteigend bis zur Bocca Alta di Vallesinella. Das ist eine geräumige Felsterasse. Von hier hat man schon einen Tiefblick auf den weiteren Wegverlauf. Deutlich teilt der Castelletto Superior das Terrain. Rechts oder links kann man zum Rif.Tuckett hinabsteigen.
Bocca Alta di Vallesinella
Zunächst geht man auf der Felsterrasse bis zu deren westsseitigem Ende und steigt über Felsstufen hinab in das Kar der ex Vedretta di Vallesinella superior. Ein Gletscher ist hier schon lang nicht mehr, dafür aber auch noch in diesem heißen Sommer einige Firnfelder.
hinab über die Firnfelder

Castello Superior in der Bildmitte

Rückblick zur Bocca Alta di Vallesinella
Die Route gabelt sich auf einer Felsbank.
Wir wählen den rechten Weg 315 (Sentiero Dallagiacoma), welche der kürzere ist, wegen des Wetters. Über ausgedehnte Felsterrassen geht es stufig abwärts.
An den Felswänden zwischen dem Castelleto Superiore und des Castelleto Inferiore gibt es einen breiteren Durchschlupf, welcher nochmals als Klettersteig komfortabel ausgebaut ist.
Sentiero Dallgiacoma
Das Rif. Tuckett bietet nicht nur eine Übernachtung und lecker Essen, nein von der Terrasse hat man eine famose Sicht hinauf zum Castelleto Superior, der Bocca del Tuckett (da kommt der andere Abstiegsweg herunter) und natürlich zur Cima Brenta mit ihren Gipfeln.
Cima Brenta hält sich versteckt, aber der Einstieg des SOSAT ist genau in den gegenüberliegenden Wänden

rechts die Schneerinne ist der andere Abstieg von der Bocca Alta di Vallesinella, Sentiero Dallgiacoma kommt am linken Bildrand hinunter
Nach einer ordentlichen Stärkung im Rif. Tuckett machen wir uns auf den Rückweg zum Croste Pass und zur Seilbahn.
Der Weg 316 führt uns an den Wandfüßen des Castelleto inferior und des Torrione di Vallesinella wieder hinauf auf die Felsstufen des Passo del Groste.
Die letzte Seilbahn fährt hier 17.00 Uhr nach Campo Carlo Magno (Stand 2018).

Anforderung: hochalpiner Klettersteig meist A mit B Stellen, auch im Sommer mit Firnfeldern,  
                        alpine Erfahrung notwendig
Karte:             Tabacco Nr. 053, 1:25 000, Dolomiti di Brenta, Klettersteigführer Dolomiten/Brenta/
                       Gardasee; Rother Verlag