Herbst in den Schrammsteinen

Herbst in den Schrammsteinen

Freitag, 7. Juli 2017

Großglockner (3798 m)

Schon lange stand er auf unserer Tourenwunschliste der Stüdlgrat. Immer wieder verhinderte das Wetter oder diverse Verletzungen diese Tour.
In diesem Jahr ist der Sommer auch nicht gerade stabil. Wir wollen mit unserem Freund Hannes gehen, jetzt oder nie.
Der 6. Juli 2017 ist ausnahmsweise mal wieder ein schöner, jedoch heißer Tag. Die Tage zuvor hat es aber bis weit hinunter geschneit und die nächste Störung mit Gewitter ab Mittag ist auch schon wieder im Anmarsch.
Der Parkplatz am Lucknerhaus ist von Tagestouristen hoffnungslos überfüllt. Nach eingigen Hin-und Her können wir dann per Geleit doch noch bis zum Lucknerhaus fahren, weil wir auf der Stüdlhütte übernachten.
Der Anblick beim Aufstieg zur Stüdlhütte entschädigt für das Wetter der vergangenen Tage. Gemütlich geht es durch das Ködnitztal, vorbei an der Lucknerhütte hinauf zur Stüdlhütte. Das Ziel immer vor Augen.
Den Abend lassen wir auf der modernen und bestens geführten Hütte ausklingen.
Am nächsten Morgen, den 07.07.2017 (wenn das kein Datum ist!) geht es zeitig los, ab 12 Uhr sollen die ersten Gewitter kommen. das Morgenrot zeigt auch deutlich, das das so werden wird.
Über einen glatten Rücken geht es hinauf zum Teischnitzkees entlang des Luisengrates.



Der Kleinvenediger kommt schon mal ins Bild der Umgebung gerutscht. An der Luisenscharte gehen wir noch vorbei hinauf in eine Blockrinne.
Es liegt weniger Schnee drin, als gedacht. Der, der drin liegt ist allerdings wenig trittfest. Bis zur Tafel am Frühstücksplatz geht es im I./II. Schwierigkeitsgrad über alpines Blockgelände und Rinnen.
Dann beginnt eigentlich die Kletterei. Heikle, glatte Stellen sind teilweise mit armstarken Seilen, oder mit Stahlseilen abgesichert. Gleich über dem Frühstücksplatz gehts los. Hier ist mehr Armkraft denn Kletterkunst gefordert. Weiter oben kommen dann zwar die Kletterschlüsselstellen, aber die lassen sich eben meist besser klettern. Aber diese Einschätzung ist subjektiv. Dennoch, oben wird der Grat immer schöner!














Der Wetterbericht hatte recht. Nur kurz ist der Gipfel frei und wir können vom höchsten Berg Österreichs schauen. Es heißt jetzt zügig hinab über den Normalweg.

Es ist ausnahmsweise selbst auf dem Normalweg nicht viel los uns so kommen wir zügig hinab zur Glocknerscharte, welche ausgesetzt, aber mit Drahtseil versichert ist. Zum Kleinglockner geht es Fixseilversichert kurz wieder hinauf und dann über Platten hinunter zu einer Scharte.


Diese über sehr matschigen, nicht tragenden Schnee hinunter zum Glocknerleitl und dann weiter über das Kleinglocknerkees zur Erzherzog- Johann-Hütte.

Hier gönnen wir uns erst einmal ein gemütliches Mittagessen, draußen geht das erste Gewitter nieder. Gerarde rechtzeitig sind wir hier angekommen.
Da die Wolkenbildung nicht unbedingt so ist, das das abziehende Gewitter das letzte war, steigen wir danach schnell die drahtseilversicherte Passage hinab auf das Ködnitzkees.
Hier gibt es noch mal einen schönen Blick auf den eben gekletterten Grat.
Durch aufgeweichten Firn und Gletschersumpf, später Felspassagen geht es zurück zur Stüdlhütte. Ganz trocken schaffen wir es dann doch nicht, auf den letzten Metern erwischt es uns dann doch noch, aber hier unten ist es eben nicht mehr so gefährlich, bloß noch nass. Dagegen gibt es ja Kleidung.
Auf der Stüdlhütte packen wir unser restliches Equipment zusammen. Es gibt hier Schließfächer, so dass man nur das Notwendigste mit auf den Berg nehmen muss. Das ist mehr als angenehm und macht die Seilschaft wesentlich schneller.
Von der Stüdlhütte zurück zum Lucknerhaus.

Anforderungen: Hochalpiner Klettertour je nach aktueller Wetterlage unteschiedlich schwierig, die technische Einstufung kann in jedem Kletterführer nachgelesen werden, durchschnittlich UIAA 3, 1000 Hm Anstieg, davon 500 Hm Kletterei ;
am Frühstücksplatz befindet sich eine Tafel mit einer Max.- zeit in der man diesen Platz erreicht haben sollte. Die Schwierigkeiten liegen oberhalb dieses Platzes und es kann dann nicht mehr ohne Weiteres umgekehrt werden.
Das Wetter schlägt sehr schnell um! Da bei uns teilweise noch Schnee drin lag, sind wir mit Steigeisen abgeklettert. Musste dann doch nicht unbedingt sein, aber man sollte es beherrschen.

Dienstag, 4. Juli 2017

Panoramawanderung oberhalb des Ahrntals

Lange, aber sehr schöne Wanderung auf dem Durreckweg-Höhenweg. 27 km und 1000 Hm absolut, ohne Gegenanstiege.
Steinhaus im Ahrntal - Rauchkofel - Obersteinerholm-Gruberalm - Luttach im Ahrntal
Das derzeitige Sommerwetter macht uns einen Strich durch die diesjährige Tourenplanung. Nachdem es bis zur Lenkjöchlhütte in 2600 Metern Höhe hinunter 2 Tage lang geschneit hatte, sind wir dann doch in's Ahrntal wieder abgestiegen. Weder die Rötspitz, noch die Dreiherrenspitze sind unter diesen Bedingungen sinnvoll zu besteigen.


Kaum sind wir im Tal gibt es ein gutes Wetterfenster.
Von Steinhaus im Ahrntal fahren wir mit der Seilbahn die ersten Höhenmeter bis zur Kristallalm (1600 m ) hinauf.
Von hier aus gehen wir den Durreck-Höhenweg ( Weg Nr. 33). Er führt mitten durch ein Skigebiet hinauf und wir sind angenehm überrascht wie grün ein Skigebiet im Sommer auch sein kann. Bisher kannten wir das anders.
Am wunderschönen Klaussee (2162m) machen wir das erste mal Rast und genießen die Sonne, welche in den letzten Tagen ja recht rar war und die Aussicht.


Zunächst über einen Rücken, auf dem die Alpenrosen noch in ihrer letzten Blüte sind, und weiter über Blockwerk und Geröll steigen wir auf zur Scharte zwischen Klausnock und Rauchkofel.



In leichter Kletterei kommt man zum Gipfel des Rauchkofels (2653 m).


Hier gibt es einen Rundblick über das Ahrntal mit Blick hinüber zu den Gipfeln der Zillertaler Alpen und den Hohen Tauern.


Immer am Kamm entlang führt der Weg 33 über die Pojenspitz (2453m) bis zum Obersteinerholm (2395m). Immer hat man die Zillertaler Berge rechts.








Links erscheinen hinter dem Gr. Moostock langsam der Schnebige Nock, der Wildgall und der Hochgall.
Am Obersteinerholm wechseln wir auf den Weg Nr. 17 und laufen durch einen schönen Zirbenwald hinunter zur Gruber Alm.


Hier lohnt es sich nochmals kurz zu verweilen und Gastfreundschaft und Aussicht zu genießen.
Die Forststraße hinunter zu den Obersteiner Höfen kürzt der Weg Nr. 17 teilweise in den Kehren ab.
Ab den Obersteiner Höfen wird es etwas unübersichtlich mit der Wegfindung. An den Höfen vorbei geht es über steile Bergwiesen im Zickzack hinab wieder zum Waldrand auf ein Marterl und eine Bank zu. Hier trifft man wieder auf die Markierung.
Steil geht es weiter durch den Fichtenwald hinab (Weg Nr. 10B und 10A), immer wieder einen Forstweg kreuzend hinunter nach Luttach.

Karte: Tabacco Wanderkarte 1:25 000 Ahrntal-Rieserfernergruppe