Herbst in den Schrammsteinen

Herbst in den Schrammsteinen

Mittwoch, 26. Juni 2013

Fotoserie Festung Königstein/Sachsen

Sie ist nie militärisch eingenommen worden, spielte aber immer eine bedeutende Rolle. Die kurfürstliche Staatskasse lagerte in den Kriegsjahren hier. Bedeutende Kunstschätze wurden hierher ausgelagert, die letzten im 2. Weltkrieg. Und wichtige Gefangene, meist Offiziere saßen hier ein.
Festung Königstein, gebaut auf natürlichem Fels. Damals strategischer, militärischer Stützpunkt, heute Touristenmagnet mit Eventkultur. In den Kasematten sitzen heute keine sächsischen Lanzer sonder zahlende Gäste bei Speis, Trank und Unterhaltung.
hinauf zum 2. Befestigungsring und Eingang, wer nicht laufen mag, darf heut zu Tage einen Fahrstuhl benutzen


2. Burgtor nach der ersten zugbrücke

2. Burgtor

der hat die Festung maßgeblich beeinflusst: König Johann Georg der II.

2.Burghof mit Zugbrücke

dunkle Apereille mit Pechnasen und schwerem hölzernem Falltor. Es geht steil hinauf, Wagen mussten per Winde hinauf gezogen werden

Burghof von oben

Festungswall mit alten sächsischen Kanonen

Festungswall

alte Militärtechnik

"wunderbare" Handarbeit

Festungswall mit Lustschllösschen

Blick hinunter nach Königstein

Königstein mit dem gegenüberliegendem Tafelberg Lilienstein

Begegnungen auf der Elbe

unter der trutzigen Magdalenenburg befindet sich der Fasskeller, schließlich wollten die hier oben lebenden Menschen auch Wein und Bier haben

im Fasskeller

im Fasskeller
versorgt mit Wasser wurden die Menschen unabhängig von Belagerungen mit einem Brunnen, welcher bergmännisch
150 m in die Tiefe getrieben wurde. Er hat mehrere Zuflüsse von Schichtenwasser und damit auch eine gute Belüftung. Das Wasser hat heute noch Trinkwasserqualität.

Montag, 24. Juni 2013

Kletterwochenende mal anders

Unser Kletterwochenende in Rathen hat inzwischen eine gewisse Tradition und wird lange vorher geplant. Dieses Jahr fand es am 15./16.6.2013 statt. Doch vorher hatte der Wettergott uns wieder eine Sintflut geschickt mit einem Hochwasser der Elbe, welches immer wieder als Jahrhunderthochwasser bezeichnet wird, aber innerhalb eines Jahrzehnts nun zum dritten mal stattfand.
Der Kurort Rathen im Sächsischen Elbsandsteingebirge hat wenig Chancen dem Wasser zu entfliehen. Felsen begrenzen den Flusslauf.
Kurort Rathen, ein idyllischer Ort, sein bekanntester Felsen ist die Bastei, ist natürlich vom Tourismus abhängig. Die Menschen verdienen hiermit ihren Lebensunterhalt.
Das Wochenende war das erste seit vielen Wochen wo das Wetter endlich schön war und es war seit ein paar Tagen auch trocken, so dass auch geklettert werden konnte ( der sächsische Elbsandstein darf nicht beklettert werden, wenn er nass ist).
Aber einfach so mit unserem Kletterzeug an den Menschen vorbei gehen, welche ihre Existenz versuchen zu retten wollten wir nicht.
Wir waren einstimmig der Meinung wenigstens einen Tag unsere Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung zu stellen. So bekamen wir zuerst vom Bürgermeister den "Auftrag" diejenigen Abschnitte der Elbwiesen zu beräumen, welche das Wasser schon freigegeben hatte. Per Hand sammelten wir sämtliches Schwemmgut, was nicht immer so appetitlich war, auf und befreiten die Wiesen von Treibgut. Alles wurde auf den kleinen Weg zwischen Rathen und Wehlen gebracht und dort dann mit Multicars in die Container verbracht. Viele fleißige Hände brachten ein schnelles Ende. Gegen Mittag war das, was man von Hand erledigen konnte vollbracht. Für die schweren Brocken musste später dann professionelle, schwere Technik ran.
Nach einer Stärkung (hiermit ein Dank an die kostenlose Verpflegung) suchten wir uns neue Arbeit.
Lange brauchte man nicht gehen. An einem Grundstück saßen  einige Menschen an ihrer Mittagspause. Davor ein riesiger Haufen nasser Gipskartonplatten, Holz, Tapete und Mineralwolle. Die Fenster des schmucken Hauses weit geöffnet, damit die Räume wohl trocknen mögen. Unsere Hilfe war herzlich willkommen! Flugs war der große Haufen per Hand und Eimerkette in die Container verbracht, das Grundstück gesäubert, der Garten etwas aufgeräumt, Waschmaschinen wieder an ihren ursprünglichen Standort verbracht. Die Menschen waren sehr dankbar und das ist wohl der schönste Lohn. Für sie selbst war es ein Motivationsschub. Viele Hände-schnelles Ende, das ist der Slogan in solchen Situationen. Und das Gefühl Hilfe zu bekommen ist auch wichtig.
Wichtig aber auch, dass jetzt nicht die Touristen fernbleiben. Es sind nicht alle betroffen und es muss weiter Geld verdient werden, schon damit die Menschen wieder aufbauen können, was zerstört wurde. So war es auch wichtig, dass am Abend in der Felsenbühne der Freischütz wieder gespielt wurde.
das sind wir : Deutscher Alpenverein Sektion Dresden








Fotos: Fam.Baatz Haus"Heidi" KO Rathen

Mittwoch, 12. Juni 2013

Abendliches Dresden

Einer der schönsten Biergärten von Dresden ist wirklich vor Hochwasser sicher und bietet am Abend einen wunderbaren Ausblick. Er befindet sich unterhalb der schönen Glaskuppel der Dresdner Jenidze, einem Bau, welcher als Moschee gebaut, aber schlichtweg nur eine Zigarettenfabrik war. Heute befinden sich hier neben diversen Büros ein Restaurant, eben dieser Biergarten, und unter der Glaskuppel finden Märchenlesungen für Kinder und Erwachsene statt.
Blick auf die wunderschöne Glaskuppel, welche am Abend beleuchtet wird

Biergartenkultur zwischen Minaretttürmen


ehemaliger Speicher, gebaut von Erlwein, heute Hotel und Innenstadtkulisse



hier hat nie ein Muezin gerufen

Sonnenuntergang über dem Alberthafen 

Montag, 10. Juni 2013

Resümee der letzten Tage

Nein, hier wird es keine Hochwasserbilder geben, die gibt es im Netzt reichlich und kann in den offiziellen Medien wie MDR oder ARD verfolgt werden.
Nein, die letzte Woche war aufregend genug um hier Fotos von vergangenen Reisen oder schönen Blümchen zu posten, mir war nicht danach.
Nein, ich bin nicht unmittelbar betroffen - aber Aufregung und Arbeit gab es genug und die gibt es weiterhin.

WAS war anders als 2002? Ein erstes Resümee für mein unmittelbares Gebiet:

Genau wie 2002 kam die erste Gefahr von den Zuflüssen der Elbe welche aus dem Erzgebirge kommen. deutlich verbessert war die Kommunikation. Und deutlich verbessert auch die Wahrnehmung der Gefahr durch die Menschen. Sie sind alle deutlich sensibler damit umgegangen. Der Katastrophenalarm wurde eher ausgerufen, Schutzmaßnahmen eher ergriffen. Die Menschen hatten mehr Zeit ihre Habseligkeiten zu retten. An der Weißeritz haben sich die Schutzmaßnahmen bewährt, auch als an der Talsperre Malter der Hochwasserüberlauf kam. Die Sanierung der Talsperre Klingenberg war rechtzeitig beendet worden, nicht auszudenken, was sonst passiert wäre. Wer kann sich nicht an die Bilder erinnern: einstürzende Häuser an Müglitz und Weißeritz, unzählige zerstörte Brücken, das fließende Wasser durch den Dresdner Hauptbahnhof welcher ziemlich entfernt von der Elbe ist.
Die Weißeritz blieb gerade so in ihrem Flussbett, die erhöhten Brücken bewährten sich, das Wasser hätte keinen Zentimeter höher steigen dürfen! Das war voriges Wochenende - ein Aufatmen erst einmal auch für meine Arbeitsstätte, welche 2002 zuerst von der Weißeritz bedroht war. Auch da funktionierte der Katastrophenplan - es konnte trotzdem immer weiter gearbeitet und Patienten wie immer versorgt werden.
Dann kam das Hochwasser der Elbe, wie erwartet. Dresden war gut gerüstet und nach Aussagen der OB in der heutigen Tageszeitung funktionierte auch die Kommunikation zwischen den Behörden der einzelnen Länder, einschließlich der tschechischen Behörden, viel besser. Auch hier wurde bei Zeiten und eher gewarnt und Vorsorgemaßnahmen getroffen, soweit sie zu treffen sind.
Die Flutschutzmaßnahmen, welche rechtzeitig fertig geworden sind haben sich bewährt und somit auch die Millionen - Investitionen.
Natürlich gibt es keinen absoluten Schutz und es haben wieder etliche Häuser unter Wasser gestanden, sind Existenzen bedroht.Aber es gab keine solchen wahnsinnigen Zerstörungen zumindest hier in Sachsen nicht Bewährt hat sich wieder, dass die Menschen zusammen gehalten haben. Von den Vielen, welche ihre Häuser verlassen mussten, sind die Meisten bei Freunden, Verwandten und "trockenen"Nachbarn untergekommen.
Das Tausende Sandsäcke befüllt und Deiche gebaut haben wird immer wieder berichtet, das muss ich hier nicht tun.
Jetzt geht es ans Aufräumen. und jetzt erst recht werden viele Helfer gebraucht. Leider gab es gestern wieder einen Rückschlag an den Bächen des Erzgebirges, welche örtlich für nicht unerhebliche Schäden gesorgt haben. Bis zu 81 pro Quadratmeter Regen, Hagel fielen örtlich und sorgten auf den aufgeweichten Böden der Hänge für Wasser und Schlammlawinen. Und natürlich wieder für voll  gelaufenen Keller und Erdgeschosse über die in den großen Medien ob der Brisanz der Lage insgesamt nicht mehr berichtet werden wird.
Aber es geht immer weiter - irgendwie!